„Rund um Dahlen“ – Schlamm, Speed & pure Enduro-Ekstase!

Doch was steckt hinter der Organisation eines Events dieser Größenordnung? Wie läuft die Vorbereitung ab, und welche Besonderheiten hält die Strecke dieses Jahr bereit? Lars Scholz vom MSC Dahlen e.V. stand uns Rede und Antwort und gibt exklusive Einblicke in das, was Fahrer und Zuschauer am Rennwochenende erwartet!

Könnt ihr uns den Verein vorstellen, der hinter der Veranstaltung steht? Seit wann gibt es euch, und welche Rolle spielt Enduro bei euch?

Der MSC Dahlen e.V. wurde am 11. Dezember 1992 gegründet und ist der Rechtsnachfolger des MC Dahlen, der bereits seit den 1950er-Jahren bestand. Unser Ursprung und unser Hauptfokus liegen im Endurosport, auch wenn in Dahlen viele Jahre lang Moto-Cross-Veranstaltungen ausgetragen wurden. In den letzten zehn Jahren haben wir uns zudem erfolgreich im Kfz-Veteranensport und im Jugend-Enduro-Cup etabliert. Besonders die Nachwuchsförderung ist uns wichtig, da wir die Begeisterung für den Endurosport an die nächste Generation weitergeben möchten. Unsere Vereinsmitglieder engagieren sich aktiv, um jungen Talenten eine Plattform zu bieten und den Sport nachhaltig zu stärken.

Seit wann findet die DEM in Dahlen statt, und wie hat sich das Event im Laufe der Jahre verändert?

Enduro-Rennen gibt es in Dahlen seit den 1950er-Jahren. Lediglich während der Wendezeit und der Corona-Pandemie gab es einige Jahre ohne Veranstaltung. Der Streckenverlauf hat sich über die Jahrzehnte stark gewandelt: Früher wurde größtenteils im Wald gefahren, doch durch geänderte Eigentumsverhältnisse und behördliche Auflagen ist der Waldanteil leider deutlich zurückgegangen. Heute müssen wir verstärkt auf landwirtschaftlich genutzte Flächen und Wiesen ausweichen, was die Gestaltung der Strecke zunehmend herausfordernder macht. Trotzdem legen wir großen Wert darauf, den Fahrern ein abwechslungsreiches und anspruchsvolles Gelände zu bieten, das den Charakter des klassischen Endurosports bewahrt.

Wie laufen die Vorbereitungen für die Veranstaltung? Gab es in diesem Jahr besondere Herausforderungen?

Die Vorbereitungen sind mittlerweile zu 95 % abgeschlossen. Jedes Jahr bringen neue Herausforderungen mit sich, sei es die Abstimmung mit Behörden, der Aufbau der Infrastruktur oder das Einholen von Genehmigungen. In diesem Jahr mussten wir insbesondere bei der Streckenführung kreative Lösungen finden, da einige Abschnitte nicht mehr befahrbar waren. Zudem ist der logistische Aufwand enorm, da Material für Absperrungen, Beschilderung und die technische Versorgung der Veranstaltung transportiert und vor Ort installiert werden muss.

Wie viele Helfer sind in die Organisation eingebunden, und welche Aufgaben übernehmen sie?

Rund 200 Helfer unterstützen die Veranstaltung in verschiedenen Bereichen. Die eigentliche Organisation wird von einem Kernteam aus etwa 15 Personen gesteuert. Die Helfer sind für die Streckenmarkierung, die Verpflegung, den technischen Support, die Sicherstellung der medizinischen Versorgung und die Betreuung der Teilnehmer zuständig. Besonders hervorzuheben ist das Engagement der lokalen Vereine und freiwilligen Unterstützer, die jedes Jahr ihre Freizeit investieren, um dieses Event möglich zu machen.

Gibt es im Vergleich zur letzten Veranstaltung Änderungen, zum Beispiel beim Fahrerlager, der Streckenführung oder der Logistik?

Nein, wesentliche Änderungen gibt es nicht. Dennoch sind kleinere Optimierungen vorgenommen worden, insbesondere in Bezug auf die Zuschauerführung und die Parkmöglichkeiten. Unser Ziel ist es, sowohl für Fahrer als auch für Zuschauer ein reibungsloses und spannendes Event zu gewährleisten.

Wie arbeitet ihr mit Behörden, Grundstückseigentümern und der Gemeinde zusammen?

Die Zusammenarbeit mit den lokalen Behörden, Grundstückseigentümern und der Gemeinde ist essenziell. Ohne diese langjährige und konstruktive Kooperation wäre eine Veranstaltung dieser Größe nicht umsetzbar. Wir stehen in engem Austausch mit allen Beteiligten und arbeiten kontinuierlich daran, das Event nachhaltig zu gestalten und den Anforderungen gerecht zu werden. Dabei sind Transparenz und Kommunikation der Schlüssel zum Erfolg.

Was erwartet die Fahrer auf der Strecke? Wie würdet ihr die Etappe beschreiben?

Wir haben erneut versucht, den Straßenanteil zu minimieren und konnten diesen erneut leicht reduzieren. Die Strecke umfasst hauptsächlich Wiesen, Feldränder und Waldabschnitte sowie einige unbefestigte Wege. Insgesamt erwarten die Teilnehmer rund 75 km anspruchsvolle Geländefahrt um Dahlen und am Rande der Dahlener Heide. Besonders herausfordernd sind die variierenden Bodenverhältnisse, die sich je nach Wetterlage stark verändern können.

Gibt es Änderungen oder neue Abschnitte im Vergleich zum Vorjahr?

Der Streckenverlauf lässt sich nur minimal verändern, da ein Großteil der Strecke durch FFH-Gebiete führt, in denen Motorsportveranstaltungen grundsätzlich nicht erlaubt sind. Dank des langjährigen Bestandsschutzes dürfen wir jedoch weiterhin auf den etablierten Abschnitten fahren. Dennoch versuchen wir, die Strecke durch kleine Anpassungen spannender zu gestalten und neue Herausforderungen einzubauen.

Wie sind die Sonderprüfungen aufgebaut? Gibt es besondere Herausforderungen?

Die Sonderprüfungen bieten unterschiedliche Streckencharakteristika. Im Steinbruch Meltewitz führt die Route über und um die Abraumhalde mit steinigem Untergrund und engen Passagen. In Dahlen verläuft die Prüfung auf unserer Vereinsstrecke mit MX-Profil, auf einer angrenzenden Wiesenfläche und durch zwei kleine Waldstücke. Ein besonderes Highlight ist die Sonderprüfung im Stadion des FSV Wacker Dahlen, die bereits 2019 beim Enduro-GP Teil des Rennens war. Sie ist zwar kürzer als 2019, wird den Fahrern aber dennoch einiges abverlangen. Zuschauer können hier hautnah das Renngeschehen verfolgen.

Gibt es bestimmte Stellen, die für Zuschauer besonders spannend sind?

In und um Dahlen gibt es viele interessante Streckenabschnitte. Ursprünglich war geplant, am Samstag ein Sprint-Enduro auszutragen, doch da dies vor allem Straßenverbindungen bedeutet hätte, haben wir uns für eine klassische Enduro-Variante entschieden. Am Sonntag sind besondere Zuschauerpunkte u. a. der "Wald bei Schöna", das "Schlammloch Mahlsen", "Drei Eichen", der "Krautgarten" und die "Schlammpassage in Bortewitz". Diese berühmten Schlammabschnitte sind seit jeher Teil des Rennens und machen den Charakter von "Rund um Dahlen" aus.

Welche Streckenabschnitte sind technisch anspruchsvoll oder erfordern besondere Fahrtechnik?

Die gesamte Strecke ist anspruchsvoll, da es nur wenige Passagen gibt, in denen sich die Fahrer erholen können.

Worauf sollten sich die Fahrer vorbereiten? Gibt es besondere Wetter- oder Bodenverhältnisse?

Wie bereits erwähnt, können einige Abschnitte sehr schlammig sein. Allerdings enthält der Boden in den letzten Jahren zunehmend weniger Wasser, sodass die Ausfallrate von über 20 % nicht mehr erreicht wurde. Und das Wetter? Der Wettergott ist ein Enduro-Fan!

Gibt es wichtige Hinweise zur Anreise für Fahrer, Teams und Zuschauer?

Alle relevanten Informationen werden über das RaceSystem sowie die DEM-Bewerber-WhatsApp-Gruppe kommuniziert.

Wie sind die Parkmöglichkeiten und Aufenthaltsbereiche für Zuschauer organisiert?

An den Sonderprüfungen gibt es ausreichend Parkplätze. An einigen Zuschauerpunkten sind allerdings längere Fußwege erforderlich. Wichtig ist, die StVO einzuhalten und nicht wild zu parken – insbesondere nicht auf landwirtschaftlichen Flächen!

Was macht die diesjährige Veranstaltung besonders?

Wirklich neu ist in diesem Jahr der zusätzliche Fahrtag, der aufgrund des Ausfalls von Amtszell in den Kalender aufgenommen wurde. Diese Entscheidung wurde mit allen Mitgliedern und Helfern abgestimmt und fand aufgrund der Enduro-Begeisterung in und um Dahlen große Zustimmung.

Gibt es Unterstützer oder Sponsoren, bei denen ihr euch bedanken möchtet?

Alle Unterstützer sind im Programmheft aufgeführt. Ein besonderer Dank gilt den freiwilligen Helfern, den befreundeten Vereinen sowie den lokalen Institutionen, die die Veranstaltung jedes Jahr ermöglichen.

Möchtet ihr den Teilnehmern und Zuschauern noch etwas mit auf den Weg geben?

Damit die Veranstaltung weiterhin stattfinden kann, bitten wir alle, keine Felder oder landwirtschaftlichen Flächen zu betreten oder zu befahren. Nur mit Rücksicht und gegenseitigem Respekt bleibt "Rund um Dahlen" ein unvergessliches Event!

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