Bereits zum dritten Mal gastierte die Int. ADAC Geländefahrt Burg auf dem Reiterhof Gotzel in Pietzpuhl, dem Dreh- und Angelpunkt dieser Veranstaltung. Erneut war das Parc Fermé in der großen, eigens dafür freigeräumten Reithalle untergebracht.
Standesgemäß starteten drei Fahrer pro Minute. Um dem erneuten Staubchaos vom Samstag entscheidend entgegen zu wirken, wurde beschlossen, am Sonntag nur noch mit zwei Fahrern pro Minute zu starten. Allerdings hätte das bei den vielen Teilnehmern die Wartezeiten an den Zeitkontrollen extrem nach oben geschraubt, weil einfach nicht alle Fahrer auf die Runde gepasst hätten. So wurde ein ungewöhnlicher, aber effektiver Modus angewandt. Früh morgens wurden die Senioren, Super-Senioren, Damen und der AEC-Cup auf die Strecke geschickt. Ab 11 Uhr waren dann die DEM- und DEC-Klassen am Zug.
Das Staubproblem war so akut, dass der Enduro-Test nach der ersten Runde entscheidend modifiziert wurde. Denn wie man sieht, sah man fast nichts...
Allerdings sorgte der pulverartige, feine Sand für actiongeladene Momente. Vor allem, wenn es mit Vollgas durch die zahlreichen Kurven und Banden ging.
Folglich war das Wechseln der Luftfilter, neben dem Tanken, die wohl am meisten getätigte Service-Arbeit an diesem Wochenende.
Die zwei Sonderprüfungen waren lang, kräftezehrend und am Ende auch extrem ausgefahren. Hinzu kam der dichte Staub, der ein noch höheres Maß an Konzentration forderte. Kurzum, hier war Anspruch geboten. Die Etappenführung hingegen war eher von zahmer Natur, so dass sich der ein oder andere Fahrer sogar zu einer extra Show-Einlage verleiden ließ.
Rein sportlich gab es einige Überraschungen und Bestleistungen. Vor allem in den DEC-Klassen. Kenny Riedel belegte hinter Lokalmatador Nic Matthias am zweiten Tag Rang zwei. Damit war der KTM-Fahrer so gut, wie noch nie! Dritter wurde Janik Koßack. Der Beta-Fahrer wiederum stand einen Tag zuvor erstmal auf dem Podium, ebenfalls als Dritter. Platz eins am Samstag ging an Paul-Erik Huster, der seinen ersten Sieg bejubeln konnte, vor Nic Matthias. Besonders erwähnenswert: Alle diese Herren, die an diesem Wochenende dem B-Championat ihren Stempel aufdrückten, starten allesamt in der Klasse E1B. Überhaupt waren an beiden Tagen jeweils sechs Fahrer dieser Kategorie in den Top Zehn der DEC-Overall-Wertung zu finden, was unterstreicht, was für eine Leistungsdichte in dieser Klasse herrscht.
In der E2B siegte Julian Almstädt an beiden Tagen, mit jeweils über einer halben Minute Vorsprung, sehr souverän. Am ersten Tag wurde der GasGas-Fahrer bei der Siegerehrung, von zwei, ebenfalls neuen Gesichtern, umrahmt. Denn weder der Zweitplatzierte Paul Hempel, noch der Drittplatzierte Tim Hoffmann standen zuvor auf dem Podium. Am Sonntag war es Martin Lingemann der vor Paul Hempel Zweiter wurde.
Robin Thelen konnte sich über einen Doppelsieg in der E3B freuen. Damit ist ihm der Sieg, bei noch zwei ausstehenden Läufen und einem satten Punktevorsprung von 44 Zählern bei noch maximal 50 zu vergebenen Punkten, wohl kaum noch zu nehmen. Zumal sich die Konkurrenz dahinter mit den weiteren Top-Platzierungen munter abwechselt. Samstags wurde Max Schäfer Zweiter und Christopher Schmidt Dritter, beide ebenfalls erstmalig unter den Top Drei. Sonntags belegte dann Laurenz Schneegaß Rang zwei, während der Drittplatzierte Nicolas Czyba ebenso eine persönliche Bestleistung aufstellte.
In der Jugend-Kategorie gab am ersten Tag Florian Brauns den Ton an. Der KTM-Fahrer setzte sich gegen seinen Teamkollegen Timm Ziegler durch. Platz drei ging an Erik Schmidt.
Am zweiten Tag drehte Timm Ziegler den Spieß zu seinen Gunsten um und verwies Florian Brauns auf Rang zwei. Der erste Tagessieg des KTM-Fahrers wurde im Ziel von seinen Team-Kollegen mit einer Sektdusche gebührend gefeiert. Initiator Davide von Zitzewitz meinte mit einem Lachen: „Der erste Sieg ist etwas ganz Besonderes, da kann man das als Spaß schon einmal machen.“ Etwas ganz Besonderes war der Tag auch für Max Bölte, der als Dritter auch zum ersten Mal auf dem Treppchen stand.
Weniger abwechslungsreich ging es bei den Senioren zu. Sirko Bühnemann bleibt einfach das Maß der Dinge. Am ersten Tag hatte er nach drei Runden fast zweieinhalb Minuten Vorsprung, am zweiten nach zwei Runden immerhin noch über eine Minute. Damit liegt er mit der Maximalpunktezahl an der Tabellenspitze.
Am dichtesten war ihm Mirko Gans auf den Fersen. Der GasGas-Fahrer schiebt sich in der Gesamtwertung, dank zweimal Platz zwei, auf die zweite Position. Dahinter lauert Thomas Frank, der in Burg an beiden Tagen Dritter wurde.
Mario Grimm, Titelverteidiger bei den Super-Senioren, durchlebte eine durchwachsene erste Saisonhälfte. Doch nun scheint er wieder in die Erfolgsspur zurückgefunden zu haben. Platz eins für den Routinier am Samstag, Rang zwei dann am Sonntag.
Jonas Blom musste sich am ersten Tag noch mit Rang zwei hinter Mario Grimm begnügen. Am Sonntag war der Schwede dann aber eine Klasse für sich und siegte überlegen in der Super-Senioren-Klasse. Dritter an beiden Tagen wurde Rene Uhle.
Auch bei den Damen ging es mit den Tagessiegen hin und her. Am ersten Tag siegte Samantha Buhmann, vor Newcomerin Laura Soller und Celine Heistermann.
Sonntags gelang dann Laura Soller der große Wurf. Für sie war die Geländefahrt in Burg ihr erstes Enduro-Rennen überhaupt und nun stand sie ganz oben auf dem Podest. Zweite wurde Samantha Buhmann, die ihre Tabellenführung sogar weiter ausbauen konnte. Rang drei belegte Jule Kalina.
In der DMSB Enduro-Mannschaftsmeisterschaft setzte sich am ersten Tag das Team ADAC Niedersachsen / Sachsen-Anhalt e.V. (mit Nic Mathias, Florian Brauns und Paul Erik Huster) durch. Rang zwei ging an die Mannschaft vom Sächsischen Landesfachverband Motorsport e.V. (mit Sky Dombrowski, Erik Schmidt und Kenny Riedel), Dritter wurde das Team ADAC Nordrhein e.V. (mit Lennart Nykamp, Niklas Marx und Robin Thelen). Die Nordrheiner fuhren erstmals in die Top Drei und setzten am Sonntag dem Ganzen noch die Krone auf. So gab es nicht nur den Sieg vor dem Schaller Service Team (mit Julien Fritsch, Eric Wirth und Paul Hempel) und der zweiten Mannschaft des ADAC Niedersachsen / Sachsen-Anhalt e.V. (mit Jonas Maximilian Fehlig, Jan-Hendrik Lessen und Julius Hübner), sondern auch ein historisches Siegerfoto.
Das war sie, die 29. Auflage der Int. ADAC-Geländefahrt Burg, extrem staubig aber irgendwie auch besonders...
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