2019 tauchte „Rund um Rehna“ zum ersten Mal im Kalender der Int. Deutschen Enduro Meisterschaft auf. Seitdem hat sich die Geländefahrt im Nordwesten Mecklenburg-Vorpommerns zu einer festen Größe in der DEM-Szene etabliert. Dass dort fünf Jahre ununterbrochen am Stück Läufe mit DEM-Prädikat ausgetragen wurden, ist ein Alleinstellungsmerkmal und kann keine andere Veranstaltung von sich behaupten. Markenzeichen ist zweifellos das Fahrerlager mit Start-Ziel-Areal und Parc Fermé auf dem großzügigen, wie gepflegtem Reitplatz, welchen der MC Rehna e.V. im ADAC für die Durchführung ihrer Geländefahrt immer wieder gern nutzen darf.
Herausragend sind die beiden Sonderprüfungen. Test eins in Gletzow präsentierte sich gewohnt abwechslungsreich: schnelle Acker-Abschnitte, selektive Wiesen-Passagen mit ständigem Auf und Ab, technische Wald-Sektionen und nicht zuletzt die vereinseigene Motocross-Strecke mit manch großem Sprung.
Test zwei in Stresdorf war, mit um die zehn Minuten Fahrzeit, ähnlich lang wie Sonderprüfung eins. Besonders charakteristisch der Wiesentrichter in der Mitte, wo es manches Mal auch steil hoch und runter ging. Für weitere Abwechslung sorgten eine kleine integrierte Motocross-Strecke sowie diverse Abschnitte auf dem angrenzenden Feld.
„Ich fand die Prüfungen richtig geil! Da merkte man sofort, dass da Leute am Werk waren, die ihr Handwerk verstehen und sich wirklich Gedanken gemacht haben“, lobt Vanessa Danz, die in der Damen-Klasse Rang eins belegte. Damit liegt die KTM-Fahrerin, die in Rehna Zweite vor Lilly Conrad wurde, nun punktgleich mit Stefanie Sonneberg an der Tabellenspitze.
Allerdings staubte es auf den Tests, aufgrund der trockenen Witterungsbedingungen, teils enorm, vor allem wenn die Fahrer -wie hier im Bild Nico Rambow- den Dreck meterhoch fliegen ließen.
Da ging es auf der Etappe schon ein wenig humaner zu, wie hier auf einem großen Feld-Abschnitt...
...oder auf so manch einem Singletrail-ähnlichen Gelände...
...und nicht zuletzt im schattenspendenden Wald. Bei Temperaturen um die 30 Grad eine willkommene Abwechslung.
Im B-Championat feierte Fynn Hannemann seinen sechsten Saisonsieg im achten Rennen. Damit hat der 17-jährige Beta-Fahrer allerbeste Chancen, seine erste komplette Enduro-Saison gleich mit zwei Titeln abzuschließen. Den ersten, im dmsj Enduro-Jugend-Cup hat er bereits vorzeitig, sehr zur Freude seines Teamchefs Tom Kölbach, in Rehna klar gemacht.
Mit 38 Jahren kam Daniel Hänel doch noch einmal in den Genuss, ganz oben auf dem Treppchen stehen zu dürfen. Weder in seinen Anfangszeiten im Enduro-Pokal, noch zu seiner aktiven Zeit in der DEM, bei welcher der Deutsche E1-Vize-Titel 2015 besonders heraussticht, gelang es ihm, einen Tagessieg einzufahren. Nun, bei „Rund um Rehna“ 2023 hatte das lange Warten ein Ende. Umrahmt wurde der KTM-Fahrer von Arvid Meyer, der weiterhin die Führung in der E2B-Gesamtwertung inne hat sowie Julian Almstädt aus dem nicht weit entfernten Wismar.
Und noch ein neuer Name taucht in den Siegerlisten auf: Sky Dombrowski, ein 17-jähriges Enduro-Talent aus dem Erzgebirge setzte sich mit seiner KTM gegen das Beta-Duo Fritz Hunger und Tanja Schlosser durch.
In der Klasse E3B bleibt Niclas Leon Kallmeyer weiter am Drücker. Der Husqvarna-Fahrer setzte sich, wie schon sieben Tage zuvor in Waldkappel, gegen Dauerrivale Florian Geisenhofer (Sherco) durch und baut damit seinen Vorsprung auf sechs Punkte aus. Tagesdritter wurde Christoph Möller (Beta).
Die Siegesserie von Mario Grimm in der Super-Senioren-Klasse ist nach fast zwei Jahren gerissen! Zuletzt musste sich der Dauerbrenner 2020 in Kempenich geschlagen geben. Diesmal war es Stefan Müller, der über den ganzen Tag schneller war. Drei, der vier Bestzeiten gingen auf sein Konto, was genügte, am Ende knapp mit zehn Sekunden die Nase gegenüber dem Dauersieger vorn zu haben. Sven Tabbert macht als Dritter das reine KTM-Podium komplett.
In der Senioren-Klasse ging es nicht minder spannend zu Sache. Nach der ersten, der beiden Runden lag Tabellenführer Sirko Bühnemann in Front. Doch der Fantic-Fahrer wurde am Ende von Dirk Peter (KTM) noch um zwei Sekunden niedergerungen, während Mirko Gans seine GasGas auf den dritten Platz jagte.
Die Heimatnähe nutzten auch einige Enduro-Größen des Nordens, um mal in Rehna vorbeizuschauen oder auch mitzufahren. Tilman Krause, der nach seinem Horror-Crash beim DEM-Finale 2022 seine Karriere beendet hatte, ließ sich ebenso als Zuschauer blicken, wie Arne Domeyer und Björn Feldt, die allerdings aktiv mitmischten. Letztgenannter bewies mit Rang neun im Championat und Rang drei in der E3-Tageswertung, dass er es noch drauf hat wie eh und je!
Nic Matthias in Action. Der KTM-Fahrer belegte in der Jugend-Klasse hinter Fynn Hannemann Rang zwei. Platz drei ging an Kenny Riedel, der erstmals in die Top Drei fuhr.
„Rund um Rehna“ 2023 wird als eine anstrengende und durch die brutale Hitze enorm zermürbende Veranstaltung in Erinnerung bleiben. Da half nur eine rasche Abkühlung in Form einer kalten Dusche, wie sie Luca Fischeder als frischgebackener E3-Champion hier von seinem Teamchef Marcus Kehr verpasst bekam.
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