Im Zwei-Jahres-Rhythmus taucht die Int. ADAC-Zuverlässigkeitsfahrt „Fränkische Schweiz“ im Kalender der Int. Deutschen Enduro Meisterschaft auf. Und immer wieder zieht diese Top-Veranstaltung zahlreiche Fahrer an. Das Parc Fermé vor dem Streitberger Bürgerhaus zeigte sich jedenfalls gut gefüllt.
Vom Start weg ging es über eine kurze Zubringer-Etappe hinauf auf den Berg. Die dortige Zeitkontrolle mit integrierter Service-Zone war der eigentliche Ausgangspunkt für eine, mit zahlreichen Highlights gespickte, attraktive Geländerunde.
Gleich danach folgte der erste von drei Tests, der die längste Strecke aufwies. Zudem zeichnete sich diese Sonderprüfung durch selektive Waldabschnitte aus.
In der zweiten Sonderprüfung bei Seelig war erneut die kleine Motocross-Strecke im Test eingebunden, die wieder große Sprünge zuließ.
Der dritte Test am Trial-Park hatte ein paar künstliche Hindernisse sowie manche knifflige Passagen zu bieten.
Was allerdings alle Prüfungen gemeinsam hatten, waren zahlreiche, schnelle Passagen auf diversen Ackerflächen. Das Wetter spielte gut mit, so dass sich der zunächst noch etwas rutschige Boden, in einen extrem griffigen Untergrund verwandelte. Oder, wie die Fahrer zufrieden meinten: „Absolute Top-Bedingungen.“
Auf der Etappe ging es manches Mal steil nach oben...
...und wo die Strecke nach oben führt, muss es irgendwo auch wieder hinunter gehen.
Mit Robin Thelen steht bereits der erste Champion der Saison 2024 fest. Der Beta-Fahrer sicherte sich mit einem weiteren Tagessieg (vor Laurenz Schneegaß und Einar Meyer) den Titel in der Klasse E3B.
Auch Nic Matthias ist in der äußerst hartumkämpfen E1B-Kategorie bereits durch. Allerdings erwischte der KTM-Fahrer keinen guten Tag, weshalb sich seine Freude etwas in Grenzen hielt. Und außerdem wird erst in Kempenich gefeiert, wie er verriet. Denn dort möchte er beim Finale den Titel im B-Championat eintüten. Die Chancen dazu stehen überaus gut, denn der 19-Jährige liegt in der klassenübergreifenden Gesamtwertung mit 77 Punkten souverän an der Spitze!
Der Tagessieg im B-Championat ging an Paul-Erik Huster, der Eric Wirth und Luis Winkler auf die Plätze zwei und drei verwies. Interessant, denn alle drei Fahrer sind in der Klasse E1B unterwegs, womit sie sich bei der Siegerehrung gleich zweimal abklatschen konnten.
Julian Almstädt machte mit seinem Saisonsieg Nummer fünf, den er vor Paul Hempel und Daniel Hänel erringen konnte, einen ganz wichtigen Schritt in Richtung Titelgewinn. Nur zwei Punkte fehlen dem GasGas-Fahrer noch. Auch wenn die Korken noch nicht knallen, der Sekt kann bei dieser finalen Ausgangsposition zumindest schon einmal kalt gestellt werden!
In der Jugend-Klasse gab es eine dicke Überraschung! Jeremy Göthel, der in Burg noch gesundheitlich pausieren musste, präsentierte sich in der Fränkischen Schweiz in einer extrem starken Form. Dem KTM-Fahrer gelang der erste DEC-Klassensieg in seiner noch jungen Karriere, was ihn fast etwas sprachlos machte. Rang zwei ging an Florian Brauns, dem lediglich noch ein Punkt zum Titelgewinn fehlt. Erik Schmidt komplettierte das Podest als Dritter, genau sechs Wochen nach seinem, in Burg zugezogenen Mittelhandbruch.
Auch Samantha Buhmann fehlt nur ein winziges Pünktchen zum frühzeitigen Titel-Triumph in der Damen-Klasse. Die Beta-Fahrerin sicherte sich zwar den Tagessieg, aber Celine Heistermann, die Zweite wurde, vertagte die finale Entscheidung bis zum Saisonfinale in Kempenich. Tagesdritte wurde Nathalie Thomae.
Besonders spannend ging es bei den Senioren zu Sache. Immer wieder tauschten die ersten drei Fahrer über den Tag ihre Plätze untereinander. Vor der letzten Sonderprüfung lag Sirko Bühnemann, vor Thomas Günther und Dirk Peter an der Spitze. Doch der finale Test stellte alles noch einmal auf den Kopf, so dass Dirk Peter als der glückliche Sieger hervorging. Thomas Günter behielt Rang zwei, während Sirko Bühnemann mit Rang drei Vorlieb nehmen musste. Allerdings konnte sich der Fantic-Fahrer zumindest über die dennoch ausgebaute Tabellenführung freuen, wodurch er seiner angestrebten Titelverteidigung wieder ein Stück näher kam.
Bei den Super-Senioren setzte sich Axel Hechel durch. Der Husqvarna-Fahrer von der Ostsee-Küste verwies den Cup-Führenden Stefan Müller sowie Marko Ott auf die Plätze zwei und drei.
Die Tageswertung der DMSB Enduro-Mannschaftsmeisterschaft gewann das Team ADAC Niedersachsen / Sachsen-Anhalt e.V. (mit Nic Mathias, Paul Erik Huster und Florian Brauns – der hier stellvertretend auf dem Foto zu sehen ist). Rang zwei belegte die Mannschaft vom Sächsischen Landesfachverband Motorsport e.V. (mit Erik Schmidt, Kenny Riedel und Paul Hempel). Platz drei ging an das Team ADAC Ostwestfalen Lippe e.V., welches es mit den Fahrern Thies Niemeyer, Max Bölte und Yorrick Rehm erstmals in dieser Saison unter die Top Drei schaffte!
Abschließend bleibt festzuhalten, die „Int. 37. ADAC Holzbau Blümlein Zuverlässigkeitsfahrt Fränkische Schweiz“ war wieder eine echt anspruchsvolle Veranstaltung, die trotz Top-Bedingungen so manchen Fahrer an seine Grenzen brachte. Von den 264 Startern, darunter auch acht Damen, sahen immerhin 205 das Ziel. So auch Franz Löfquist aus Schweden, der eine besondere Leistung vollbrachte. Der Yamaha-Fahrer brach sich nur eine Woche zuvor drei Rippen sowie das linke Schlüsselbein. Dennoch trat er an und kämpfte sich tatsächlich ins Ziel, um sich so wichtige Punkte für die E2-Meisterschaft zu sichern.
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