Insgesamt galt es, sechs Runden mit je zwei Sonderprüfungen zu fahren. Schon nach der ersten Runde lag Jeremy Sydow mit knapp fünfzehn Sekunden Vorsprung recht klar in Front. „Ich bin perfekt in den Tag gestartet, das gab mir ein sicheres Gefühl“, berichtet der 22-Jährige, der fortan der Konkurrenz eine Bestzeit nach der anderen um die Ohren knallte. „Es lief wirklich perfekt. Einzig im zweiten Test der vierten Runde bin ich weggerutscht und habe dadurch ein paar Sekunden liegen gelassen.“ Wodurch er letztlich knapp die Bestzeit an Luca Fischeder abtreten musste. „Das war schade. Es ärgert mich schon ein wenig, gern hätte ich alle Tests gewonnen“, lacht Jeremy, für den es das erste Sprint-Enduro überhaupt war. „Ich finde das Format super, mir hat es viel Spaß gemacht. Ich bin gespannt, was der zweite Fahrtag bringt, wenn die Tests in entgegengesetzter Richtung gefahren werden.
Luca Fischeder war nicht ganz so zufrieden. Lieferte er sich mit seinem Teamkollegen in Tucheim, wie auch in Dahlen einen echten Sekundenkrimi um den Tagessieg, so konnte er dieses Mal nicht so recht Paroli bieten. „Es war nicht mein Tag“, gesteht der amtierende Champion, der zu Beginn mit extrem harten Armen zu kämpfen hatte. „So schlimm habe ich es seit langer Zeit nicht erlebt. Die ersten Runden waren schon eine Qual“, zeigt sich der Sherco-Fahrer enttäuscht, der aber im weiteren Tagesverlauf immer besser in seinen Rhythmus fand. „Erstaunlicherweise lief es gegen Ende immer besser. Das gibt mir Zuversicht für morgen“, so Luca abschließend, der am Ende 52 Sekunden Rückstand hatte.
Hinter dem Sherco-Duo entbrannte ein heißer Kampf um den dritten Tagesrang. Nach der ersten Runde hatte den Davide von Zitzewitz (KTM) inne, nach der zweiten Franz Lofquist (Yamaha). Der Schwede hielt diese Position auch nach der dritten, bis er in der vierten einen Baum unsanft mit der linken Schulter touchierte und daraufhin etwas abreißen lassen musste. Somit lag Chris Gundermann an dritter Stelle, bevor Benjamin Meusel diese Position in der fünften Runde übernahm. „Das war eine komplett unerwartete Situation“, berichtet der KTM-Fahrer im Ziel. „Vor dem letzten Test hatte ich achtzehn Sekunden Vorsprung. Das war rein vom Kopf her, wahnsinnig schwer zu managen. Attackieren musste ich nicht zwingend, aber zu locker wollte ich es auch nicht angehen. Eine echte Gratwanderung. Von daher bin ich extrem happy, dass es am Ende mit dem dritten Platz geklappt hat“, so der 34-Jährige, für den es das erste Championatspodium in seiner Karriere überhaupt bedeutet! Zudem teilten sich die Top Drei des Tages auch die Klassensiege: Jeremy Sydow - Sieger in der E1, Luca Fischeder - Gewinner der E3 und Benjamin Meusel, mit seinem ersten DEM-Tagessieg überhaupt, Triumphator in der E2.
Tagesvierter wurde Chris Gundermann (KTM), der denkbar knapp Franz Lofquist (Yamaha) und Robert Riedel (GasGas) auf die Plätze fünf und sechs verwies. Dahinter folgten das KTM-Duo Edward Hübner und Davide von Zitzewitz. Yanik Spachmüller (GasGas) und Florian Görner (KTM) komplettierten die Top Zehn. Bester Junior-Fahrer wurde der tschechische GasGas-Fahrer Robert Friedrich an vierzehnter Stelle. Der Sieg in der Mannschaftswertung ging an den ADAC Sachsen mit Sydow, Fischeder und Hübner.
Das Sprint-Enduro in Neiden begann allerdings nicht mit den DEM-Fahrern, sondern mit dem gut gefüllten Starterfeld des DSMB Enduro Cup. Hier hatte nach fünf Runden Fynn Hannemann mit knapp einer Minute Vorsprung die Nase vorn. Rang zwei ging an Arvid Meyer (KTM), Platz drei sicherte sich Oliver Otte (KTM).
Morgen steht für alle noch einmal die gleiche Distanz auf dem Programm. Einzige Änderung, wie schon oben erwähnt, werden die beiden Sonderprüfungen in Elsnig und Neiden in entgegengesetzter Richtung gefahren.