Der erste Fahrtag in Burg war geprägt von großer Hitze und vor allem dichtem Staub, der letztendlich alles auf den Kopf stellte. Die vierte Runde wurde deswegen komplett gestrichen, während der Enduro-Test in Runde zwei ebenfalls aus der Wertung genommen wurde. Um der mächtigen Staubentwicklung entgegenzuwirken, wurden nach dem letzten Fahrer der ersten Runde vorsorglich Änderungen beim Streckenverlauf in den Waldpassagen vorgenommen. Diese waren jedoch noch nicht final abgeschlossen, als bereits die ersten DEM-Fahrer wieder auf Zeitenjagd gingen.
„Es war schon ein chaotischer Tag“, gibt Jeremy Sydow offen zu, der vom Abbruch des zweiten Enduro-Tests unmittelbar betroffen war und auch gern noch die letzte Runde gefahren wäre, „von daher habe ich leider nicht viel Positives zu berichten. Mit meiner sportlichen Leistung bin ich zufrieden, ich hatte keinerlei Fehler. Allerdings hatte ich auch das Glück, vornweg fahren zu können und so nicht, mit ganz so viel Staub kämpfen zu müssen, wie zum Beispiel Luca.“
Denn Luca Fischeder ging auf Grund der Tatsache, dass er im Championat bisher noch punktelos war, in der Startreihenfolge weit hinten auf die Strecke. So hatte er mit langsameren Fahrern und vor allem dem enormen Staub zu kämpfen. „Total crazy alles, so etwas habe ich noch nie erlebt! Ich musste in jedem Test vier, fünf Leute überholen. Dabei war der Staub so dicht, dass ich nicht einmal mehr mein Front-Koti gesehen habe. Unter diesen Umständen habe ich das Maximum herausgeholt“, freut sich der Sherco-Fahrer.
Davide von Zitzewitz fährt zum zweiten Mal in dieser Saison in die Top Drei. Ein gutes Ergebnis, aber es wäre noch mehr möglich gewesen. „Ich habe es im Cross-Test der zweiten Runde verkackt, als ich an einer Auffahrt die falsche Spur wählte und mich dabei komplett festfuhr. Dabei habe ich bestimmt zwanzig Sekunden liegen lassen“, ärgert sich der KTM-Fahrer, der noch Verbesserungspotential für den zweiten Fahrtag sieht. „Definitiv, aber rein vom Ergebnis her, bin ich auch mit dem heutigen Tag recht happy.“
Platz vier belegte Chris Gundermann (KTM), der ein positives Fazit zog: „Das Terrain in Burg ist eigentlich nicht so meins. Auch bin ich hier schon zweimal ausgefallen, was definitiv im Hinterkopf immer mitfährt. Von daher passt es schon, ich bin zufrieden.“ Auch Edward Hübner zeigt sich angesichts seiner Leistung positiv gestimmt. Platz fünf im Championat, trotz Sturz. „Im Cross-Test der dritten Runde waren plötzlich die beiden Baumstämme herausgenommen worden und es musste die Umfahrung genutzt werden. Die habe ich mir zuvor aber gar nicht angeschaut, da diese für mich ohnehin nie in Frage kam. So kam es, dass ich ausgerechnet dort an einem Baum hängengeblieben und gestürzt bin. Passend zu einem leicht chaotischen Tag“, so der KTM-Fahrer schmunzelnd.
Die Top Zehn komplettierten Matyas Chlum (Sherco), Robert Riedel (GasGas), Franz Löfquist (Yamaha), Yanik Spachmüller (GasGas) und Leon Thoms. Der KTM-Fahrer gewann die Klasse Junioren 1, während Felix Melnikoff in der Kategorie Junioren 2 erfolgreich war. Die drei Tagesschnellsten konnten sich zudem über den jeweiligen Sieg in ihrer Klasse freuen: Jeremy Sydow in der E1, Luca Fischeder in der E3 und Davide von Zitzewitz in der E2. Der Sieg in der Mannschaftswertung ging an das Team des ADAC Sachsen mit Sydow, Fischeder und Hübner.
Im B-Championat stand erstmals Paul-Erik Huster ganz oben auf dem Treppchen. „Ich habe wie immer einfach mein Bestes gegeben und heute hat es eben einmal gereicht“, grinst der KTM-Fahrer der zugibt, einfach unheimlich gern im Sand zu fahren. Zweiter wurde Nic Matthias (KTM), Dritter Janik Koßack (Beta), der erstmal in die Top Drei fuhr.
Für morgen ist keine großartige Wetteränderung in Sicht und folglich mit einer erneut starken Staubentwicklung zu rechnen. Deshalb hat die Fahrtleitung beschlossen, das Fahrerfeld zu splitten und mit jeweils nur zwei Teilnehmern in der Minute zu starten. Die Senioren, Super-Senioren, Damen sowie AEC-Fahrer eröffnen 8 Uhr den zweiten Fahrtag und müssen zwei Runden absolvieren. Ab 11 Uhr gehen dann die Fahrer der DEM- und DEC-Klassen für drei Runden auf die Strecke.