Wie bereits berichtet wird in diesem Jahr „Rund um Dahlen“ entgegengesetzt der sonst üblichen Fahrtrichtung gefahren, was dadurch die ein oder andere neue Herausforderung parat hält. Folglich werden Streckenpassagen anders angefahren und ergeben damit ein vollkommen neues Bild, wie auch Thomas Decker bestätigt. Der langjährige DEM-Teilnehmer und mehrfacher RuD-Starter pausiert in diesem Jahr vom aktiven Sport und steht damit seinem Verein MSC Dahlen e.V. im ADAC als Streckenscout in vollem Umfang zur Verfügung. Somit wurden auch die Fahrtzeiten, der etwa 80 km langen Runde inkl. der beiden Sonderprüfungen in Dahlen und Meltewitz bereits bestimmt. „Etwa 2:20 Stunden pro Runde“, bestätigt der Vereinsvorsitzende Lars Scholz, der hinzufügt, „wir freuen uns, unseren Teilnehmern und Teilnehmerinnen mit der entgegengesetzten Fahrtrichtung etwas Abwechslung bieten zu können. Es wird interessant sein zu sehen, wie sich die Strecke entwickeln wird. Wir können es nicht einschätzen, da uns logischerweise die Erfahrungswerte fehlen. Speziell, was die Schlammpassagen betrifft.“
Und davon gibt es wieder einige, wie das Schlammloch bei Lampertswalde, den „Drei Eichen“ oder das im Vorjahr neu hinzugekommene „Schlammparadies Bortewitz“. Der Boden ist überall wie ein Schwamm vollgesogen, zumal in den zurückliegenden Tagen noch einige Schneefälle nicht gerade für Entspannung sorgten. „Aber es war alles relativ schnell wieder weggetaut“, berichtet Lars Scholz, der dennoch warnt, „es steckt noch genügend Nässe im Boden.“ Wird die 27. Auflage der Int. ADAC-Geländefahrt „Rund um Dahlen“ eine Schlammschlacht werden?„Sagen wir einmal so, so sauber wie im Vorjahr werden die Fahrer diesmal das Ziel wohl sicherlich nicht erreichen“, hält er sich augenzwinkernd mit einer konkreten Prognose zurück.
Endurosport genießt in Dahlen extrem hohen Stellenwert
Stolz zeigt sich der Vereinschef auch, dass bereits im Vorfeld so viele zahlreiche Helfer im Einsatz sind. „Grob überschlagen um die 100, obwohl wir selbst im Motorsportverein nur etwa 50 Mitglieder haben. Die Hilfsbereitschaft ist enorm, auch was die anderen Vereine betrifft“, so Lars Scholz, der damit nicht nur den SHC Meltewitz e.V. im ADAC meint, der wieder für die Sonderprüfung im Steinbruch komplett zuständig ist, sondern auch jene, die mit dem Endurosport eigentlich gar nichts am Hut haben. „Wir in Dahlen leben ein aktives und ausgewogenes Vereinsleben und unterstützen uns in vielen Dingen gegenseitig.“ Kein Wunder also, dass am Veranstaltungstag auf noch mehr zusätzliche Helfer gebaut werden kann, die für einen reibungslosen Ablauf auch benötigt werden. Und dann gibt es ja noch die vielen Zuschauer, die schon beim Start auf dem Marktplatz eine spektakuläre Kulisse bieten.
„Wir hoffen natürlich wieder auf zahlreiche Gäste, denn ohne die wäre die ganze Veranstaltung in diesem Umfang nicht zu stemmen“, erklärt Lars Scholz. 5 Euro kostet das Ticket, das den Zutritt am Veranstaltungstag zu sämtlichen interessanten Streckenpunkten sowie den beiden Sonderprüfungen beinhaltet. Kinder bis einschließlich 14 Jahre sind frei. Die Eintrittsbändchen und auch die Programmhefte können bereits ab Freitagmittag, den gesamten Samstag und auch am Sonntagmorgen auf dem Marktplatz erworben werden. „Es ist sogar sehr zu empfehlen, sich im Vorfeld darum zu bemühen, damit es am Veranstaltungstag an den Einlässen zu keinen unnötigen Verzögerungen kommt“, appelliert der Vereinschef an die Besucher.
Wer steht am Ende ganz oben?
Das beim zweiten DEM-Lauf des Jahres wieder großartiger Sport geboten wird, steht vollkommen außer Frage. Schon allein das aufregende und auf Augenhöhe ausgetragene Duell zwischen den beiden Sherco-Jungs um den Tagessieg in Tucheim, verspricht eine nervenaufreibende Fortsetzung. Für Auftaktsieger Jeremy Sydow ist es der allererste Auftritt in Dahlen, während Teamkollege Luca Fischeder mit dieser Veranstaltung eine ganz besondere Beziehung verbindet. Zum einen ist es sein Heimrennen –er wohnt nur 40 Autominuten entfernt– und er ist Mitglied im MSC Dahlen e.V.. Zum anderen holte er im Vorjahr den Gesamtsieg, seinen ersten Championatstagessieg überhaupt. Ein Meilenstein in seiner noch immer relativ jungen, aber schon sehr erfolgreichen Karriere!
Da in Dahlen gänzlich andere Bedingungen zu erwarten sind, wie noch beim sandigen Saisoneinstand in Tucheim, ist es durchaus möglich, dass sich dieses Mal auch andere Akteure stark in Szene setzen. 2022 lieferten sich Chris Gundermann, Edward Hübner und Casper Lindholm aus Schweden –die allesamt wieder am Start sind– einen Sekundenkrimi um den vierten Gesamtrang. Schneller waren damals nur Luca Fischeder, Filip Bengtsson –der Schwede wird 2023 nicht am Start sein– und Kryštof Kouble. Der Tscheche hat laut Veranstalter seine Teilnahme fest zugesagt, während er in Tucheim kurzfristig auf einen Start verzichtet hatte. Interessant wird auch zu sehen sein, ob Tristan Hanak, Andreas Beier und Robert Riedel ihre Top-Leistungen vom DEM-Auftakt wiederholen können oder ob, in Tucheim noch unter Wert geschlagene Fahrer Boden auf die Spitze gut machen können.
Auch in Dahlen präsentiert sich das Starterfeld mit Gästen aus Schweden, Belgien, den Niederlanden und der Tschechischen Republik wieder äußerst international. Wobei von denen Oskar Ljungström wohl besondere Aufmerksamkeit zu Teil werden dürfte. Zwar war der Schwede noch bei keinem DEM-Lauf am Start, ist aber durchaus ein Kandidat für die ganz vorderen Ränge. Im letzten Jahr glänzte der Beta-Fahrer als Overall-Fünfter in der starken Schwedischen Enduro Meisterschaft und 2021 stand bei den Six Days in Italien mit der Junior-Trophy als Dritter auf dem Treppchen.